PROJEKT 2006/07

»Tücke des Objekts«: Vom Umgang mit Dingen

In jüngster Zeit sind die Dinge wieder verstärkt in den Fokus der kulturwissenschaftlichen Betrachtung gerückt. Vor allem Bruno Latours Vorstellungen von den Dingen als quasi eigenständigen Akteuren haben zu neuen Sichtweisen auf die materielle Kultur der Moderne geführt: Wie bestimmen die Dinge den Alltag mit, welche Widerstände, Unterbrechungen oder Beschleunigungen gehen von ihnen aus?

Im Zentrum des Forschungsprojektes von 2006 der Isa Lohmann-Siems Stiftung steht das Moment der Beunruhigung, das seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Auseinandersetzung mit den Dingen in Kunst und Alltag entscheidend geprägt hat. Ausgehend von konkreten Objekten und Dingerfahrungen untersucht die interdisziplinäre Gruppe von Nachwuchswissenschaftlern Ursachen und Kontexte dieser Irritationen, vor allem aber die überaus vielfältigen künstlerischen und sprachlichen Prozesse der Bedeutungsaushandlung, die sich dem »Aufstand der Dinge« verdanken.

Das Forschungsprojekt lief seit dem 1. Januar 2006. Abgeschlossen wurde es durch ein Symposium, das vom 2. bis 3. Februar 2007 im Warburg-Haus stattfand, und eine gemeinsame Publikation.

 

Teilprojekte:

»Technik in der Landschaft.
Erfahrungen mit dem ambivalenten Objekt Windrad«

Gerrit Herlyn

»Erstarrtes Gesicht – lebendiges Ding:
Maskenmotive im deutschen Stillleben der Zwischenkriegsjahre«

Katharina Ferus

»Der Lauf der Dinge«.
Eigensinnige Objekte in Kunst und Film

Dietmar Rübel